Die Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten verfolgt das Ziel, digitale Inhalte transparenter zu gestalten und das Vertrauen der Nutzer in KI zu stärken. Das Thema gewinnt nicht zuletzt im Rahmen des neuen EU AI Act (Artikel 50) an Bedeutung. Der Gesetzesentwurf fordert nämlich explizit die Kennzeichnung von Inhalten, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt wurden, um Nutzerrechte zu schützen und einen verantwortungsbewussten Einsatz von KI zu fördern. Wir, die Swiss AI Experts, unterstützen die Kennzeichnung von KI-Content und weisen entsprechende Inhalte aus. Für die Kennzeichnung verwenden wir das „AI-Label“. Es ist ein integraler Bestandteil unserer Arbeit. Wir setzen damit ein Zeichen für Transparenz und einen ethischen Umgang mit Technologie.
Soweit, so gut – doch damit ist das Ziel noch nicht erreicht. In diesem Artikel werfen wir auch einen kritischen Blick auf das Thema AI-Label, auf dessen Vorteile, Risiken und Hindernisse.
Ein AI-Label birgt auch Risiken
Die Idee, KI-generierte Inhalte transparent zu kennzeichnen, soll Nutzer darüber aufklären, wann sie mit maschinell erstellten Inhalten konfrontiert werden. Prinzipiell ist das Ziel positiv und fördert das Bewusstsein für die Möglichkeiten und Grenzen von KI.
Eine Kennzeichnung kann, abhängig von der Wahrnehmung und Umsetzung, auch zur Stigmatisierung von KI-Inhalten führen:
- Die Gefahr besteht, dass Leserinnen und Leser Inhalte, die mit einem ‘Warnhinweis’ versehen sind, als minderwertig oder weniger glaubwürdig einstufen.
- Dabei kann vergessen gehen, dass beispielsweise gute KI-Bilder von Menschen mit viel Know-how, Kreativität und Erfahrung in der Bedienung von KI erzeugt werden. Der Human-Faktor des Produktes würde folglich verloren gehen resp. nicht mehr wertgeschätzt werden.
Könnte es für uns folglich ein Nachteil sein, wenn wir KI-Unterstützung ausweisen – und Mitbewerber nicht? Denn KI ist in der Lage, qualitativ hochwertige Inhalte zu generieren, die immer weniger als solche erkennbar sind.
Der EU AI Act und die rechtliche Basis: Klarheit über KI-Content
Mit Artikel 50 des EU AI Act schafft die EU eine rechtliche Grundlage, die eine verpflichtende Kennzeichnung für KI-generierte Inhalte vorsieht. Diese Regelung soll Nutzerrechte schützen und die Transparenz darüber erhöhen, wie und wann KI zur Generierung von Inhalten genutzt wird.
Doch dabei stellt sich die Frage: Wie detailliert muss eine solche Kennzeichnung erfolgen? Der Artikel des EU AI Acts selbst lässt Spielraum für Interpretationen, was die konkrete Umsetzung betrifft. Bedeutet dies, dass jede redaktionelle Überarbeitung eines KI-Textes bereits den Label-Zwang aufhebt? Oder besteht nur für ausschliesslich KI-generierte Inhalte eine Kennzeichnungspflicht? Diese unklare Abgrenzung könnte dazu führen, dass Nutzer den eigentlichen Umfang des KI-Einsatzes nicht wirklich nachvollziehen können. Ein präzises und differenziertes Labeling wäre notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden.
Warum wir die Kennzeichnung von KI-Content unterstützen
Wir bei den Swiss AI Experts unterstützen die Kennzeichnung von KI-Inhalten uneingeschränkt, weil Transparenz und Vertrauen die Grundpfeiler unserer Arbeit darstellen. Als Berater und Trainer für Unternehmen in der Schweiz legen wir grossen Wert darauf, dass KI nicht als „Black Box“ wahrgenommen wird. Unternehmen und Kunden sollen klar nachvollziehen können, wie und wo KI zum Einsatz kommt. Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein und die Akzeptanz für KI als wertvolles Werkzeug zu fördern – nicht als unberechenbare Technik, die im Verborgenen wirkt.
Es braucht Bildung und Aufklärung – nicht nur ein Label
Eine Kennzeichnung allein ist nicht ausreichend. Ein Verständnis dafür, was KI tatsächlich leistet und wie sie eingesetzt wird, ist essenziell. Schulungen und Workshops der Swiss AI Experts beispielsweise fördern einen kompetenten Umgang mit KI und nehmen Berührungsängste und Missverständnisse in Bezug auf KI. Damit schaffen wir eine Basis, mit der ein AI-Label als informative Kennzeichnung und nicht als abschreckender Hinweis wahrgenommen wird. Die Kennzeichnung wird zu einem Instrument der Aufklärung und des Vertrauensaufbaus.
Kennzeichnung als notwendiger Schritt – doch es braucht noch mehr
Die Kennzeichnung von KI-Content ist ein wichtiger, erster Schritt in Richtung eines verantwortungsvollen Umgangs mit KI. Der EU AI Act schafft dafür eine rechtliche Basis und wir sind gespannt darauf, ob und wie die Schweiz nachziehen wird. Die wichtige Aufgabe jedoch, durch Aufklärung und Standards eine breite Akzeptanz zu fördern, ist damit nicht gelöst. Transparenz alleine betrachtet ist wertvoll – Transparenz mit Kontext und Bildung ist der Schlüssel für langfristige Akzeptanz.
Swiss AI Experts stehen hinter der Idee der KI-Kennzeichnung und setzen sich dafür ein, dass diese sinnvoll und klar gestaltet wird – im Dienste einer aufgeklärten, KI-kompetenten Gesellschaft.