Wissen ist die wichtigste Ressource der digitalen Gesellschaft. Für Unternehmen gilt: Wer sein Team stärken will, muss “Lernen” systematisch ermöglichen – digital, flexibel und strategisch. Doch Weiterbildung muss in die Realität von KMUs passen – pragmatisch, wirkungsorientiert und auf Augenhöhe. E-Learning wächst seit Jahren konstant und ist wichtiger Bestandteil modernen Wissensmanagements.
Inhalt
E-Learning liegt seit Jahren im Trend
Warum E-Learning?
E-Learning umfasst sämtliche Formen multimedialen Lehrens und Lernens, bei denen digitale Medien («neue Medien») eingesetzt werden. Die Bedeutung von E-Learning nimmt seit den 1990er-Jahren kontinuierlich zu und hat sich zu einem zentralen Bestandteil des lebenslangen Lernens entwickelt. Dies liegt einerseits an der zunehmenden Verbreitung des Internets als Bildungsmedium, andererseits spiegelt es den Megatrend Digitalisierung in Industrie, Arbeit und Kultur wider. Einen grossen Schub an Akzeptanz erhielt das Thema durch die Pandemie – und aktuell nochmals durch den tiefgreifenden Wandel, den der Einzug der Künstlichen Intelligenz in Arbeits- und Lernwelten auslöst.
Die Rolle des digitalen Lernens im Zeitalter der Digitalisierung
E-Learning lässt sich nur im Kontext der umfassenden Digitalisierung aller Lebens-, Industrie- und Arbeitsbereiche richtig verstehen. Dabei umfasst E-Learning sämtliche Formen der Wissensaneignung und -vermittlung sowie den damit verbundenen Medienwandel, bei denen elektronische oder digitale Medien zur Unterstützung von Lernprozessen eingesetzt werden. E-Learning kommt in verschiedenen Arten und Bereichen zum Einsatz. Sei es in Form von
- Blended Learning, unterstützt durch
- Learning Management Systemen (LMS) oder
- Learning Experience Plattformen (LXP), an Schulen, Hochschulen und in Betrieben.
E-Learning fördert individuelles Lernen
E-Learning ermöglicht gezieltes individuelles Lernen zu etablieren, ebenso wie die Möglichkeit, Präsenz sinnvoll mit digitalem Lernen zu ergänzen. Ziel des E-Learnings ist es nicht, bewährte Methoden wie z.B. Präsenzschulungen vor Ort zu ersetzen oder abzuschaffen, sondern bestehende Settings, Kommunikations- und Lernmethoden sinnvoll zu ergänzen und zu erweitern. D.h. E-Learning beschränkt die Wissensaneignung nicht, sondern erweitert sie sinnvoll um zusätzliche Dimensionen, Aspekte und Kanäle.
Grundsätzlich bezeichnet E-Learning also Angebote, bei denen digitale Medien den Lehrprozess unterstützen. E-Learning ist somit keine eigenständige digitale Lernmethode, sondern der Oberbegriff für zahlreiche Methoden wie Blended Learning, Inverted Classroom, Videotraining, Web-Based Training, Mobile Learning, Microlearning, Virtual Reality oder Webinare und weitere.
Wissenserwerb als Wettbewerbsvorteil: Darum ist E-Learning erfolgreich!
Die Lebens- und Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts unterliegt einem rasanten Wandel. Die rohstoffbasierte Industriegesellschaft weicht zunehmend einer digitalisierten Wissensgesellschaft. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind der technologische Fortschritt, die weltweite Vernetzung und neue digitale Kommunikationsformen, welche seit Ende des 20. Jahrhunderts entstanden sind (Sliwka, Klopsch & Beigel, 2023).
Der zentrale Rohstoff der heutigen Welt besteht im vielfältigen Wissen aus Wissenschaft und Forschung sowie in der Kompetenz, dieses Wissen zu nutzen. Der Erwerb und die Anwendung von Wissen werden zunehmend zur entscheidenden Grundlage für Kreativität und Problemlösung (Konrad, 2024). Dies hat zur Folge, dass Unternehmen und somit ihre Mitarbeiter immer schneller neues Wissen erwerben müssen, um auf die aktuelle Marktsituation reagieren zu können. Nur so können sie wettbewerbsfähig bleiben und sich im Idealfall einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Im betrieblichen Kontext stellt sich deshalb die Frage, wie Mitarbeitende möglichst effizient neues Wissen erwerben können. Klassische Präsenzschulungen sind aus Kosten-, Zeit- und logistischen Gründen nicht immer praktikabel. Genau hier kommt E-Learning ins Spiel. Es schliesst die Lücke, da es zeitlich flexibles, ortsunabhängiges und individuelles Lernen ermöglicht. Gut aufbereitete Inhalte, können – die richtige Lernplattform vorausgesetzt – 24/7 online zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet gerade im Bereich Performance-Support einen unglaublichen Booster. Wissen und Hilfe steht dann zur Verfügung, wenn es gebraucht wird. Und im Idealfall stets aktuell.
Steigenden Bildungsbedarf mit E-Learning abdecken
E-Learning hilft also dabei, den steigenden Bedarf an Aus- und Weiterbildung sowie an stets aktuellen Nachschlagewerken effizient zu decken. Gleichzeitig werden auch Kombinationen aus Präsenzveranstaltungen und E-Learning immer beliebter. Zu den bedeutendsten Varianten in Unternehmen zählen Blended Learning, Micro Learning und WBTs, wie die aktuelle Delphie-Studie des mmb-Instituts zeigt (mmb-Trendmonitor, 2024).
Wie funktioniert E-Learning?
Idealerweise erfolgt die Koordination der E-Learning Aktivitäten über eine elektronische Lernplattform (LMS). Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die Einführung einer unternehmensweiten Lernplattform geplant und systematisch umgesetzt werden sollte.
E-Learning unterstützt den Lernprozess vielseitig – sei es bei der Distribution und Präsentation von Inhalten, bei der zwischenmenschlichen Kommunikation oder der Organisation interaktiver Lernprozesse. Wie das in der Praxis geht, lesen Sie in Teil 2 dieses Blogs: Publikation am 22.04.2025.
Teil 2 dieses Blogs: E-Learning-Szenarien
In Teil 2 der Serie zeigen wir konkrete E-Learning-Szenarien, erklären die Rolle von KI in modernen Lernsettings und beleuchten Vor- und Nachteile digitaler Weiterbildung. Mit einem klaren Ziel: E-Learning in Unternehmen wirksam, realistisch und zukunftsfähig umsetzen.
Quellen:
- Beigel, Janina; Klopsch, Britta; Sliwka, Anne: Deeper Learning gestalten. Ein Workbook für Lehrkräfte. Weinheim ; Basel : Beltz Juventa 2023, 151 S. – URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-292137 DOI: 10.25656/01:29213mmb-Institut (2024). Ergebnisse der 18. Trendstudie mmb Learning Delphi. Zugriff am 5. März 2025 von https://www.mmb-institut.de/wp-content/uploads/mmb-Trendmonitor_2023-2024.pdf
- Konrad, Klaus: Selbstgesteuertes Lernen neu denken. Mit neuen Konzepten von der Lehrersteuerung zum Schülerhandeln. Weinheim ; Basel : Beltz Juventa 2024, 280 S. – URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-302184 – DOI: 10.25656/01:30218; 10.3262/978-3-7799-7903-6
- Abbildung 1: Statista. (2025). Umsätze im Markt für Online-Bildung nach Segmenten weltweit in den Jahren 2017 bis 2024 sowie eine Prognose bis zum Jahr 2029 (in Milliarden US-Dollar) [Graph]. In Statista. Zugriff am 14. April 2025, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1401742/umfrage/umsatz-markt-online-bildung-weltweit-segmente/
- Abbildung 2: mmb-Institut (2024). Ergebnisse der 18. Trendstudie mmb Learning Delphi. Zugriff am 5. März 2025 von https://www.mmb-institut.de/wp-content/uploads/mmb-Trendmonitor_2023-2024.pdf
- Abbildung 3: eLearning Journal. (18. November, 2022). Aus welchen Gründen setzt/plant Ihr Unternehmen ein LMS ein(zusetzen)? [Graph]. In Statista. Zugriff am 5. März 2025, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1366858/umfrage/gruende-fuer-die-nutzung-von-learning-management-systems-in-deutschland/